Semiten

Der Begriff «Semi­ten» bezieht sich auf eine sprach­li­che und eth­ni­sche Grup­pe, die eine Ver­bin­dung zu den semi­ti­schen Spra­chen und deren Spre­che­rIn­nen her­stellt. Semi­ti­sche Spra­chen sind eine Unter­grup­pe der afro­asia­ti­schen Sprach­fa­mi­lie und wer­den von ver­schie­de­nen Gemein­schaf­ten in Nord­afri­ka und dem Nahen Osten gespro­chen. Die Bezeich­nung lei­tet sich von Sem, einem der Söh­ne Noahs aus der bibli­schen Geschich­te, ab. Nach der bibli­schen Über­lie­fe­rung waren Sem und sei­ne Nach­kom­men die Vor­fah­ren der semi­ti­schen Völ­ker.

Der Begriff «Semi­ten» wur­de ursprüng­lich ver­wen­det, um die­je­ni­gen zu beschrei­ben, die eine semi­ti­sche Spra­che spra­chen oder von semi­tisch­spra­chi­gen Völ­kern abstamm­ten. Die Semi­ten waren his­to­risch gese­hen in ver­schie­de­nen Regio­nen des Nahen Ostens und Nord­afri­kas ansäs­sig. Sie umfas­sen Grup­pen wie die Alten Ägyp­ter, Baby­lo­ni­er, Assy­rer, Phö­ni­zi­er, Hebrä­er (Israe­li­ten) und Ara­ber.

Der Ursprung der semi­ti­schen Spra­chen liegt in der anti­ken Regi­on Meso­po­ta­mi­en, die das heu­ti­ge Irak, Syri­en und Tei­le des Iran umfasst. Zu den bekann­tes­ten semi­ti­schen Spra­chen gehö­ren Hebrä­isch, Ara­bisch, Amha­risch (die Amts­spra­che in Äthio­pi­en) und Ara­mä­isch. Die­se Spra­chen haben oft eine gemein­sa­me lin­gu­is­ti­sche Basis und tei­len bestimm­te gram­ma­ti­ka­li­sche und lexi­ka­li­sche Merk­ma­le.

Der Begriff «Semi­ten» wur­de im Lau­fe der Geschich­te auch poli­tisch miss­braucht, ins­be­son­de­re im Zusam­men­hang mit Ras­sen­theo­rien und dis­kri­mi­nie­ren­den Ideo­lo­gien wie dem Anti­se­mi­tis­mus. Der Begriff «Semi­ten» soll­te dar­um mit Vor­sicht und im rich­ti­gen Kon­text ver­wen­det wer­den, um kei­ne Vor­ur­tei­le oder Ste­reo­ty­pen zu för­dern.

© sprachaufklaerer.ch – 19. Juni 2023