Der Begriff «Semiten» bezieht sich auf eine sprachliche und ethnische Gruppe, die eine Verbindung zu den semitischen Sprachen und deren SprecherInnen herstellt. Semitische Sprachen sind eine Untergruppe der afroasiatischen Sprachfamilie und werden von verschiedenen Gemeinschaften in Nordafrika und dem Nahen Osten gesprochen. Die Bezeichnung leitet sich von Sem, einem der Söhne Noahs aus der biblischen Geschichte, ab. Nach der biblischen Überlieferung waren Sem und seine Nachkommen die Vorfahren der semitischen Völker.
Der Begriff «Semiten» wurde ursprünglich verwendet, um diejenigen zu beschreiben, die eine semitische Sprache sprachen oder von semitischsprachigen Völkern abstammten. Die Semiten waren historisch gesehen in verschiedenen Regionen des Nahen Ostens und Nordafrikas ansässig. Sie umfassen Gruppen wie die Alten Ägypter, Babylonier, Assyrer, Phönizier, Hebräer (Israeliten) und Araber.
Der Ursprung der semitischen Sprachen liegt in der antiken Region Mesopotamien, die das heutige Irak, Syrien und Teile des Iran umfasst. Zu den bekanntesten semitischen Sprachen gehören Hebräisch, Arabisch, Amharisch (die Amtssprache in Äthiopien) und Aramäisch. Diese Sprachen haben oft eine gemeinsame linguistische Basis und teilen bestimmte grammatikalische und lexikalische Merkmale.
Der Begriff «Semiten» wurde im Laufe der Geschichte auch politisch missbraucht, insbesondere im Zusammenhang mit Rassentheorien und diskriminierenden Ideologien wie dem Antisemitismus. Der Begriff «Semiten» sollte darum mit Vorsicht und im richtigen Kontext verwendet werden, um keine Vorurteile oder Stereotypen zu fördern.