Der Name «Afrika» wurde erstmals von einem römischen Heerführer der Scipionen-Familie verwendet, entweder von Scipio Africanus, der 202 v. Chr. Karthago besiegte, oder von seinem Adoptivsohn, der Karthago endgültig zerstörte. Ursprünglich bezeichnete «Africa» nur das karthagische Gebiet. Andere Teile Nordafrikas wurden von den Römern als «Libya» bezeichnet.
Der Begriff «Afri» bezieht sich auf einen indigenen Stamm westlich des Nils, vermutlich Vorfahren der Berber. Der Name könnte vom phönizischen «afar» (Staub) oder vom Berberwort «ifar» (Höhle) stammen, was die Afri als «Staubbedeckte» oder «Höhlenbewohner» beschreibt.
Andere Etymologien, wie die von Flavius Josephus, der Afrika auf Abrahams Enkel Epher zurückführt, oder Isidor von Sevilla, der «aprica» (sonnig) als Ursprung sieht, konnten sich nicht durchsetzen. Moderne Forscher vermuten auch Verbindungen zu «africus» (Südwind) oder dem biblischen «Ophir».
Der Begriff «Africa» ist spätestens seit dem 1. Jahrhundert v. Chr. bei den Römern belegt. Im 17. Jahrhundert beschrieb Georg Henisch Afrika als «sandig, trocken und staubig» und als Ort, der «immer etwas Neues bringt».
Die Firma Bahlsen benannte eine Schokoladenkekssorte «Afrika», da der Kontinent der grösste Kakaoproduzent ist. 2020 führte ein Instagram-Post zu Vorwürfen des Rassismus, woraufhin Bahlsen den Namen in «Perpetuum» änderte.
Der Sprachaufklärer meint
Der Begriff Afrika ist in seiner Entstehung problematisch, da er von europäischen Kolonisatoren geprägt wurde. In panafrikanischen Kreisen wird oft der alte Begriff «Alkebulan» als alternative Bezeichnung verwendet.
Der Duden rät
Im Duden wird der Begriff «Afrika» als «abwertend veraltend» bezeichnet. Als Alternative wird stattdessen «der Schwarze Erdteil» oder «der Schwarze Kontinent» vorgeschlagen