mauscheln

Der Begriff «mau­scheln» hat sei­nen Ursprung im Jid­di­schen und wur­de im Deut­schen über­nom­men. Er stammt von dem jid­di­schen Wort «moj­sch­len» ab, das «schwät­zen» oder «flüs­tern» bedeu­tet. Es gibt aller­dings auch einen anti-jüdi­schen Kon­text.

Ab dem 17. Jahr­hun­dert wur­de «Mau­schel» als spöt­ti­scher Name für Juden ver­wen­det, abge­lei­tet vom Namen «Moi­sche» (Moses). Ursprüng­lich bezeich­ne­te «Mau­scheln» abfäl­lig die undeut­li­che Art zu spre­chen, ins­be­son­de­re die jid­di­sche Spra­che. Als zwei­te Bedeu­tung ent­wi­ckel­te sich «Mau­scheln» zu «wie ein Schacher­ju­de han­deln», also betrü­gen. Sol­che Geschäf­te wur­den in der Fol­ge als «Mau­sche­lei» bezeich­net.

Im deut­schen Sprach­ge­brauch wird der Begriff «mau­scheln» denn auch oft ver­wen­det, um eine heim­li­che oder undeut­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on zu beschrei­ben. Es bezieht sich auf das Flüs­tern oder Ver­schwö­re­ri­sche in Gesprä­chen, bei denen Abspra­chen oder Geschäf­te getrof­fen wer­den, die mög­li­cher­wei­se nicht trans­pa­rent oder fair sind.

Der Begriff «mau­scheln» hat damit eine nega­ti­ve Kon­no­ta­ti­on und kann dar­auf hin­wei­sen, dass etwas Unred­li­ches oder Unauf­rich­ti­ges im Gan­ge ist. Es wird manch­mal ver­wen­det, um den Ver­dacht auf Kor­rup­ti­on, Bestechung oder undurch­sich­ti­ge Machen­schaf­ten zu wecken.

Der Begriff «mau­scheln» kann nega­ti­ve Ste­reo­ty­pe und Vor­ur­tei­le gegen­über jüdi­schen Men­schen beinhal­ten, da er aus dem Jid­di­schen stammt. In einem sen­si­blen Kon­text ist es rat­sam, dar­auf zu ach­ten, dass der Begriff ver­mie­den wird, um nicht anti­se­mi­ti­sche Ste­reo­ty­pe auf­recht­zu­er­hal­ten oder zu unter­stüt­zen.

Der Sprachaufklärer meint

«Mau­sche­lei» und «mau­scheln» wird zwar häu­fig ver­wen­det; die Kon­no­ta­ti­on ist aller­dings meist (und häu­fig gewollt) nega­tiv. Auf­grund der Ver­bin­dung mit dem Jid­di­schen und mit dem Juden­tum ist der Begriff zumin­dest hei­kel.

Der Duden rät

Der Duden schlägt als Alter­na­ti­ve zum Begriff «mau­scheln» fol­gen­de Syn­ony­me vor: betrü­gen, täu­schen

© sprachaufklaerer.ch – 10. Juni 2023