Der Begriff «totaler Krieg» stammt aus dem Kontext des Zweiten Weltkriegs. Der Begriff wurde zwar erstmals von dem deutschen Militärstrategen General Erich Ludendorff während des Ersten Weltkriegs geprägt, jedoch erlangte er während des Zweiten Weltkriegs grössere Bekanntheit – auch weil Reichsminister Joseph Goebbels das sprachliche Sinnbild des «totalen Kriegs» benutzte.
Der totale Krieg beschreibt eine Kriegsführung, die sämtliche Ressourcen, sowohl militärische als auch zivile, eines Landes mobilisiert und einbezieht. Es geht darum, nicht nur die feindlichen Streitkräfte zu bekämpfen, sondern auch die wirtschaftliche, industrielle und zivile Infrastruktur des Gegners zu zerstören. Dieser Ansatz zielt darauf ab, den Feind nicht nur militärisch zu besiegen, sondern auch seine Widerstandsfähigkeit zu brechen und seine Fähigkeit zur Kriegsführung zu schwächen.
Joseph Goebbels, der Reichspropagandaminister im nationalsozialistischen Deutschland während des Zweiten Weltkriegs, sprach in der Sportpalastrede am 18. Februar 1943 vor NSDAP-Gauleitern in Berlin über den «totalen Krieg». In dieser Rede fragte er: «Wollt ihr den totalen Krieg? Wollt ihr ihn, wenn nötig, totaler und radikaler, als wir ihn uns heute überhaupt erst vorstellen können?» Mit dieser Rede wollte Goebbels die Bevölkerung auf eine noch intensivere Kriegsführung einschwören und eine kompromisslose Mobilisierung aller Ressourcen des Deutschen Reiches erreichen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der totale Krieg von den meisten beteiligten Ländern praktiziert. Sowohl die Achsenmächte als auch die Alliierten mobilisierten ihre gesamte Bevölkerung, um die Kriegsanstrengungen zu unterstützen. Die Kriegsführung umfasste die Bombardierung von Städten, die Ausbeutung der Arbeitskraft der Zivilbevölkerung, den Einsatz von Propaganda und die totale Mobilisierung der Industrie zur Produktion von Kriegsmaterial.
Der Begriff «totaler Krieg» steht für die extreme Intensität und Verheerung, die mit dem Zweiten Weltkrieg verbunden waren, und hat seither als Begriff für einen Krieg gedient, der alle Aspekte der Gesellschaft erfasst und beeinflusst.
Der Sprachaufklärer meint
Angesichts der Schrecken und des Leids, die mit dem «totalen Krieg» einhergehen, wird der Begriff heute mit grosser Vorsicht verwendet. Die Assoziation mit Nazi-Deutschland wird automatisch gemacht, wenn auch der Begriff bereits früher geprägt wurde.
Der Duden rät
Der Duden hat zwar Begriffserklärungen, jedoch keine Synonyme zum «totalen Krieg» parat.